Die besten Gedichte von Wilhelm Busch (1832 - 1908) - einem der einflussreichsten humoristischen Dichter (Epoche des Realismus/Naturalismus) und Zeichner Deutschlands.
Inhalt
Berühmte Gedichte
- Der Einsame
- Abschied
- Bewaffneter Friede
- Die Kleinsten
- Fink und Frosch
- Gemartert
- Selbstkritik
- Sie war ein Blümlein
- Vater werden ist nicht schwer
Bekannte Gedichte
- Der Geist
- Der Knoten
- Der Stern
- Die alte Sorge
- Die erste alte Tante sprach
- Die Liebe war nicht geringe
- Du fragtest mich früher nach mancherlei
- Die Schnecken
- Frühlingslied
- Fuchs und Gans
- Hund und Katze
- Ich bin Papa
- Im Herbst
- Immerfort
- Immerhin
- Immer Wieder
- Naturgeschichtliches Alphabet
- Rotkehlchen
- Schein und Sein
- Sei mir gegrüßt du lieber Mai
- Über das Älterwerden
- Vertraut
- Wanderlust
- Wie üblich
- Wirklich er war unentbehrlich
- Zum Geburtstag
- Zum Geburtstag im Juni
Kurze Gedichte
Über Champagner
Wie lieb und luftig perlt die Blase
Der Witwe Klicko in dem Glase!
(Die fromme Helene (1872) - Kapitel 9, Die Hochzeitsreise)
Die Eier
Das weiß ein jeder, wer's auch sei,
Gesund und stärkend ist das Ei.
(Der Geburtstag oder Die Partikularisten)
Über Likör
Es ist ein Brauch von Alters her:
Wer Sorgen hat, hat auch Likör.
Doch wer zufrieden und vergnügt,
sieht zu, daß er auch welchen kriegt.
(Die fromme Helene (1872) - Kapitel 16, Die Versuchung)
Über das Leben
Frühling, Sommer und dahinter
gleich der Herbst und bald der Winter –
ach, verehrteste Mamsell,
mit dem Leben geht es schnell.
Über die Zeit
Eins, zwei, drei! Im Sauseschritt
Läuft die Zeit; wir laufen mit.
Über Ostern
Es ist das Osterfest alljährlich
für den Hasen recht beschwerlich.
Über das Denken
Erstens kommt es anders,
und zweitens als man denkt.
Dumme Gedanken hat jeder,
aber der Weise verschweigt sie.
Über Glück
Will das Glück nach seinem Sinn
Dir was Gutes schenken,
Sage Dank und nimm es hin
Ohne viel Bedenken.
Jede Gabe sei begrüßt,
Doch vor allen Dingen:
Das worum du dich bemühst,
Möge dir gelingen.
Über Jäger
Jeder Jäger wird mal ein Hase, früher oder später, denn die Ewigkeit ist lang.
Über Musik
Musik wird oft nicht schön gefunden,
weil sie stets mit Geräusch verbunden.
Über die Welt
Obgleich die Welt ja, so zu sagen,
Wohl manchmal etwas mangelhaft,
Wird sie doch in den nächsten Tagen
Vermutlich noch nicht abgeschafft.
So lange Herz und Auge offen,
Um sich am Schönen zu erfreun,
So lange, darf man freudig hoffen,
Wird auch die Welt vorhanden sein.
Über Gedanken
Gedanken sind nicht stets parat,
man schreibt auch, wenn man keine hat.
Über Narren
Wir alle haben unsere Sparren.
Doch sagen tun es nur die Narren.
Über Genussmittel
So geht es mit Tabak und Rum:
Erst bist du froh, dann fällst du um.
Der fliegende Frosch
Wenn einer, der mit Mühe kaum,
geklettert ist auf einen Baum,
schon meint,
daß er ein Vöglein wär,
so irrt sich der.
Über das Gute
Das Gute - dieser Satz steht fest -
ist stets das Böse, das man lässt.
Buch des Lebens
Haß, als Minus und vergebens,
Wird vom Leben abgeschrieben.
Positiv im Buch des Lebens
Steht verzeichnet nur das Lieben.
Ob ein Minus oder Plus
Uns verblieben, zeigt der Schluß.
Laß doch das ewige Fragen,
Verehrter alter Freund.
Ich will von selbst schon sagen,
Was mir vonnöten scheint.
Du sagst vielleicht dagegen:
Man fragt doch wohl einmal.
Gewiß! Nur allerwegen
Ist mir‘s nicht ganz egal.
Bei deinem Fragestellen
Hat eines mich frappiert:
Du fragst so gern nach Fällen,
Wobei ich mich blamiert.
Die erste Pflicht der Musensöhne ist,
dass man sich ans Bier gewöhne.
Wir haben auch eine Sammlung von anspruchsvollen & alterslosen Kindergedichten zusammengestellt, die sich reimen, und möglichst keinen „moralischen“ Hintergrund haben.
Übrigens: auf unserem Schwesterprojekt finden Sie berühmte Zitate von Wilhelm Busch und es gibt auch eine Themen Übersicht.
Steckbrief
Heinrich Christian Wilhelm Busch war ein deutscher Humorist, Dichter, Illustrator und Maler. Er veröffentlichte wilde, innovative Bildergeschichten, die bis heute einflussreich sind.
Busch bediente sich der Tropen des Volkshumors sowie einer profunden Kenntnis der deutschen Literatur und Kunst, um das zeitgenössische Leben, jegliche Art von Frömmigkeit, Katholizismus, Philistertum, religiöse Moral, Bigotterie und moralische Erhebung zu persiflieren.
Seine Lyrik und Prosadichtung war vom Stil her durch Heinrich Heines und von der Philosophie her von Arthur Schopenhauer beeinflusst. Sie stießen allerdings beim Publikum, das mit seinem Namen komische Bildergeschichten verband, auf Unverständnis.
Schon seit den 1870er Jahren in ganz Deutschland berühmt, galt er bei seinem Tod dank seiner äußerst volkstümlichen Bildergeschichten als „Klassiker des deutschen Humors“. Als Pionier des Comics schuf er u. a. Max und Moritz, Fipps, der Affe, Die fromme Helene, Plisch und Plum, Hans Huckebein, der Unglücksrabe, die Knopp-Trilogie und weitere, bis heute populäre Werke.
Seine Meisterschaft in Zeichnung und Vers wurde für zukünftige Generationen von Comic-Künstlern und Volksdichtern sehr einflussreich. Neben vielen anderen bemerkenswerten Einflüssen wurden die Katzenjammer Kids von Buschs Max und Moritz inspiriert. Heute tragen der Wilhelm-Busch-Preis und das Wilhelm-Busch-Museum dazu bei, sein Erbe zu pflegen. Sein 175. Geburtstag im Jahr 2007 wurde in ganz Deutschland gefeiert. Busch ist nach wie vor einer der einflussreichsten Dichter und Künstler in Westeuropa.
So exzellent viele seiner Gedichte auch sind, nach Meinung dieses Autors gehört die Bildergeschichte "Max und Moritz" (1865) auf den Index der jugendgefährdenden Schriften (genau wie der "Der Struwwelpeter" (1844) von Heinrich Hoffmann). Die in beiden Büchern vermittelte Sicht auf Kinder (wenngleich auch dem autoritären Zeitgeist geschuldet) sowie die ganz offen agierte destruktive Pädagogik sind im "Giftschrank" einer Bibliothek besser aufgehoben als im heimischen Bücherregal.
Bekannte Gedichte renommierter Poeten, die sich der Lyrik verschrieben haben: