Eine Sammlung der schönsten Adventsgedichte für Erwachsene und Kinder - moderne und auch Klassiker; sowohl lang als auch kurz - und manche sind auch lustig. Lassen Sie sich von diesen berührenden Worten inspirieren (siehe auch: Weihnachtsgedichte). Die Verse eignen sich um die feierliche Stimmung in der besinnlichen Adventszeit zu beschreiben.
Advent
Der Advent (von lateinisch adventus, "Ankunft") ist die Zeit, die einige Wochen vor Weihnachten umfasst, vier in der Tradition der lateinischen Kirche (mit Ausnahme des Ambrosianischen Ritus (Lombardei, Lugano, …), der einen sechswöchigen Advent kennt). Seit Papst Gregor der Großen (540 - 604) diese liturgische Zeit analog zur Fastenzeit einführte, ist der Advent die Zeit, in der man sich hauptsächlich auf die Parusie, das Kommen Christi in Herrlichkeit am Ende der Zeiten, vorbereitet und in den letzten Tagen vor Weihnachten der Inkarnation Jesu, seiner leiblichen Geburt, gedenkt.
Die orthodoxen Kirchen und die orientalischen katholischen Kirchen halten eine Fasten- und Bußzeit (40 Tage) ein, die dem Advent gleichkommt, wobei dieser Begriff dort erst seit kurzem verwendet wird: Diese liturgische Zeit der Vorbereitung auf Weihnachten wird traditionell als "Philippus-Fastenzeit" bzw. "Fasten der Geburt Christi" bezeichnet.
In Kirchen, die den gregorianischen Kalender verwenden, beginnt der Advent am vierten Sonntag vor Weihnachten und markiert den Beginn des liturgischen Jahres. Der Advent beginnt also frühestens am 27. November und spätestens am 3. Dezember und endet am 24. Dezember. In der katholischen Kirche und im Luthertum ist die liturgische Farbe dieser Zeit violett.
In vielen evangelischen Kirchen wird am Sonntag vor dem Advent, also am letzten Sonntag des Kirchenjahres, der Ewigkeitssonntag (Saecula Saeculorum) zum Gedenken an die Verstorbenen gefeiert.
- Advent (Es treibt der Wind im Winterwalde) - Rilke
- Lied im Advent (Immer ein Lichtlein mehr) - Claudius
- Das Kirchenjahr - Klepper
- Adventsgesang - Gerhardt
- Adventsstern - Ritter
- Verse zum Advent - Fontane
- O Heiland, reiß die Himmel auf - Spee
- Es kommt ein Schiff, geladen - Tauler
- Wie soll ich dich empfangen - Gerhardt
In Privathaushalten und Kirchen wird der Advent symbolisch durch einen Kerzenständer oder einen Adventskranz mit vier Kerzen sichtbar gemacht. Jeden Sonntag wird eine weitere Kerze angezündet. Am letzten Sonntag vor Weihnachten (Rorate) werden dann alle Kerzen angezündet.
Erwartung im Advent
Nun ist die Nacht gekommen,
die lange, dunkle Nacht.
Die Farben sind verschwommen,
die uns der Herbst gebracht.
Kahl sind die weiten Felder,
die Welt, sie schläft in Ruh.
Die stillgewordnen Wälder
deckt weißes Linnen zu.
Der Wind fährt durch die Zweige,
verweht das letzte Blatt.
Früh geht der Tag zur Neige,
der kaum begonnen hat.
Doch bald schon wird erglühen
der Freude heller Schein,
die Liebe still erblühen,
und Weihnacht wieder sein. —
Johannes Thiele: Weihnachtsgeschichten aus den Bergen. S. 54 / © Verlagsgruppe Weltbild GmbH, Augsburg 2004. ISBN 389897-039-6
- Advent, Advent, ein Lichtlein brennt - Unbekannt
- Guten Abend, schön Abend - Unbekannt
- Zwei helle Sternlein funkeln - Unbekannt
- Advent - Theresa Keiter (Pseudonym M. Herbert; 1859 - 1925) war eine deutsche Schriftstellerin.
- Advent - Alfred Karl Röttger (1877 - 1942) war ein deutscher Schriftsteller.
- Leise rieselt der Schnee - Eduard Ebel (1839 - 1905) war ein evangelischer Pfarrer, Superintendent und Dichter.
Advent
Der Frost haucht
zarte Häkelspitzen
perlmuttgrau
ans Scheibenglas.
Da blühn bis an die Fensterritzen
Eisblumen,Sterne, Farn und Gras.
Kristalle schaukeln von den Bäumen,
die letzten Vögel sind entflohn.
Leis fällt der Schnee…
in unsern Träumen weihnachtet es
seit gestern schon.
Mascha Kaléko (geboren als Golda Malka Aufen am 7. Juni 1907 in Chrzanów, Österreich-Ungarn (heute Polen), gestorben am 21. Januar 1975 in Zürich, Schweiz) war eine deutschsprachige jüdische Dichterin. Sie ist vor allem für ihre melancholische und ironische Lyrik bekannt.
Der Advent ist die Zeit der Lichter,
in dieser Zeit werden viele schnell zum Dichter,
denn gerade in dieser stillen und leisen Zeit,
reicht ein leises Wort schon meist ziemlich weit.
Verfasser: Unbekannt
Advent und Weihnachten ist wie ein Schlüsselloch, durch das auf unsren dunklen Erdenweg ein Schein aus der Heimat fällt. [Friedrich von Bodelschwingh (1831-1910), dt. Geistlicher]
Auf unserer Schwesterseite gibt es eine exquisite Sammlung von lustigen und kurzen Sprüchen zum Advent.
Nikolaus
Nikolaus von Myra (270 - 343), allgemein bekannt als der heilige Nikolaus, war Bischof von Myra in Lykien (heutiges Anatolien) und ein ausgesprochener Gegner des Arianismus. Der Arianismus betrachtete beispielsweise die im Bekenntnis von Nicäa (325) behauptete Wesensgleichheit von Gott-Vater und Sohn als Irrlehre, da sie dem Monotheismus widerspreche, bei welchem der Sohn und der Heilige Geist nur in untergeordneter, nicht Gott gleichkommender Stellung denkbar waren.
Der griechischer Name Nikólaos (aus „Nίkē“ für „Sieg“ und „Láos“ für „Volk“) bedeutet „Sieg des Volkes“ bzw. „Kriegsvolk“ und war bereits in vorchristlicher Zeit gebräuchlich. Wegen der vielen Wunder die ihm zugeschrieben wurde er ab dem 6. Jahrhundert im Osten, und ab dem 11. Jahrhundert in Europa verehrt. Sein Ruf verbreitete sich unter den Frommen und seine legendäre Angewohnheit, heimlich Geschenke zu machen, führte über den niederländischen "Sinterklaas" zum traditionellen Modell des Weihnachtsmanns / Nikolaus.
Nikolaus von Myra wurde zum Beschützer vieler Nationen und Berufsgruppen erklärt; er ist eine beliebte Figur der christlichen Hagiografie und einer der am meisten verehrten Heiligen der orthodoxen Kirche.
Seinen Mantel hat er nie geteilt. Diese Legende ist mit Martin von Tours (316 - 397; St. Martinstag am 11. November) assoziiert, dem dritten Bischof von Tours (an der Loire in Frankreich gelegen).
Die Darstellung des Nikolaus im weltweit verbreiteten Kinderbuch Struwwelpeter (das sich vor allem durch eine repressive Strafpädagogik auszeichnet) des Frankfurter Arztes Heinrich Hoffmann, das 1844 entstand, ist der heutigen Darstellung des Weihnachtsmannes sehr ähnlich.
- Von drauß′ vom Walde komm ich her - Storm
- Knecht Ruprecht - Boelitz
- Holler boller Rumpelsack - Albert Sergel (1876 - 1946) war ein deutscher Schriftsteller. Er veröffentlichte Kinderreime, von denen die meisten heute nicht mehr gelesen werden.
Ruprecht, Ruprecht, guter Gast
Hast du mir was mitgebracht?
Hast du was, dann setz dich nieder,
Hast du nichts, dann geh nur wieder.
Ach du lieber Nikolaus,
komm doch einmal in mein Haus!
Hab so lange an dich gedacht!
Hast mir auch was mitgebracht?
Verfasser unbekannt
Wenn's schneit, wenn's schneit,
ist Weihnacht nicht mehr weit.
Dann geht der alte Nikolaus
mit seinem Sack von Haus zu Haus.
Dann kann man durch die Straßen gehn
und all die schönen Sachen sehn.
Dann riecht es, ach, so wundersam,
nach Äpfeln und nach Marzipan.
Kindervers; Anonymer Verfasser
Poesie
Poesie (aus dem Griechischen 'poíesis' - Schöpfung, Produktion, Dichtkunst) ist ein mehrdeutiger Begriff, der heute vor allem zur Bezeichnung literarischer Werke, die auf Reimen beruhen, oder als Synonym für Lyrik (bzw. Gedicht) verwendet wird.
Die früheste, heute nicht mehr verwendete Bedeutung des Begriffs "Poesie" ist die Gesamtheit aller Werke der Belletristik. Diese Identifizierung war darauf zurückzuführen, dass die meisten literarischen Werke in "rhythmischer" Sprache verfasst waren und in Prosa (ungebundene Sprache) verfasste Werke einen geringeren Stellenwert hatten.
In der zweiten Bedeutung des Begriffs "Poesie", die auch heute noch lebendig ist, bezeichnet er die "zusammenhängende" Rede, d. h. alle in Versen (Verbindung von Wörtern mit ähnlichem Klang) verfassten Werke. In diesem Sinne ist der Begriff "Poesie" das Gegenteil von "Prosa".
Durch die obige Definition ergibt sich eine Überlappung mit dem Geltungsbereich des Begriffs der "Lyrik". Diese ist jüngeren Datums und wird seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verwendet. Die "Identifizierung" von Poesie und Lyrik erfolgte, weil seither fast alle epischen Werke in Prosa geschrieben wurden. Auch das Drama wurde seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nur noch selten in Versen verfasst, trotz verschiedener Versuche, das poetische Drama wiederzubeleben, z. B. durch T. S. Eliot und das neue elisabethanische Theater. Wenn der Begriff "Poesie" als Synonym für den Begriff "Lyrik" verwendet wird, umfasst er nicht nur lyrische Werke in Versen, sondern auch lyrische Werke in Prosa (Prosa-Gedichte).
Bekannte Adventsgedichte
Frohes Fest
Plätzchenduft zieht durch das Haus,
versperrt sind manche Schränke.
es weihnachtet, man kennt sich aus
und wohlsortiert sind die Geschenke.
Man freut sich auf das Kinderlachen
und auf ein paar Tage - ruhig und still,
andern `mal eine Freude machen,
das ist es, was man will.
Weihnachtskarten trudeln ein
von allen Ecken und Kanten,
die meisten sind, so soll es sein,
von den Lieben und Verwandten.
Unbekannt
24 lange Tage
Wenn die erste Fröste knistern
in dem Wald bei Bayrisch-Moos,
geht ein Wispern und ein Flüstern
in den Tannenbäumen los-
ein Gekicher und Gesumm ringsherum.
Eine Tanne lernt Gedichte,
eine Lerche hört ihr zu.
Eine dicke, alte Fichte
sagt verdrießlich: Gebt doch Ruh`!
Kerzenlicht und Weihnachtszeit sind noch weit!
Vierundzwanzig lange Tage
wird gekräuselt und gestutzt
und das Wäldchen ohne Frage
wunderschön herausgeputzt.
Wer noch fragt: Wieso? Warum? -
der ist dumm!
Was das Flüstern hier bedeutet,
weiß man selbst im Spatzennest:
Jeder Tannenbaum bereitet
sich nun vor aufs Weihnachtsfest.
Denn ein Weihnachtsbaum zu sein,
das ist fein!
James Krüss (1926 - 1997) war ein deutscher Dichter und Jugendschriftsteller. Er erhielt 1968 den renommierten internationalen Hans-Christian-Andersen-Preis.
- Ein Augenblick im Meer der Zeiten - Elisabeth Dauthendey (1854 - 1943) war eine deutsch-russische Schriftstellerin. Erfolgreich war sie vor allem mit ihren Märchen und Novellen, die eine mystische Phantasiewelt entwarfen.
Aus der zweiten Ehe ihres Vaters, dem Hof-Photographen von Zar Nikolaus I., stammt ihr Halbbruder, der Dichter Max Dauthendey. - Tochter Zion, freue dich - Friedrich Heinrich Ranke (1798 - 1876) war ein deutscher evangelischer Theologe. Er war der Bruder des Historikers Leopold von Ranke (1795-1886) und der Vater des Kinderarztes Heinrich von Ranke (1830-1909) und des Anthropologen Johannes Ranke (1836-1916).
- Es ist ein Ros' entsprungen - Michael Praetorius (1571 - 1621) war ein deutscher Komponist und Musiktheoretiker (Hauptwerk: "Syntagma musicum"). Er gilt als eine Schlüsselfigur des Übergangs zum Hochbarock und als einer der Hauptvertreter der Epoche der deutschen musikalischen Renaissance.
- Und zögest du tausend Meilen weit… - Friedrich Stoltze (1816 - 1891) war ein Schriftsteller und (politischer) Publizist.
- Süßer die Glocken nie klingen - Friedrich Wilhelm Kritzinger (1816 - 1890) war ein evangelischer Theologe, Pädagoge und Poet. Er war für fast 4 Jahrzehnte Direktor der Lehrerinnen-Bildungsanstalt (heute Christophorus-Gymnasium) in Droyßig (Sachsen-Anhalt).
- Macht hoch die Tür - Georg Weissel (1590 - 1635) war ein evangelischer Pfarrer und Lyriker, dessen Werke nach den Regeln ("Buch von der Deutschen Poeterey") von Martin Opitz verfasst sind.
In der Adventszeit planen viele Firmen eine Weihnachtsfeier für ihre Mitarbeiter. Die Organisation derselben, kann mehr Nerven als gedacht kosten, wie diese lustigen E-Mails dokumentieren.