GedichtGedichte

Das Gedicht „Advent“ stammt aus der Feder von Rainer Maria Rilke.

Es treibt der Wind im Winterwalde
die Flockenherde wie ein Hirt,
und manche Tanne ahnt, wie balde
sie fromm und lichterheilig wird;

und lauscht hinaus. Den weißen Wegen
streckt sie die Zweige hin - bereit,
und wehrt dem Wind und wächst entgegen
der einen Nacht der Herrlichkeit.

Analyse

Das Gedicht "Advent" (1898; Epoche des Symbolismus) besteht aus 1er Strophe mit 8 Versen (aus Gründen der Lesbarkeit als 2 Strophen dargestellt) im Kreuzreim [abab, cdcd]. Das Versmaß ist ein jambischer Vierheber mit wechselnder Kadenz, wobei jeweils der erste und dritte Vers auf eine klingende Kadenz enden, der zweite und vierte auf eine stumpfe.

Hintergrund

Im Christentum ist der Advent die Bezeichnung für die Vorweihnachtszeit. Der Name Advent kommt vom lateinischen Wort adventus, was so viel wie „Ankunft“ bedeutet (eigentlich adventus Domini (lat. für Ankunft des Herrn)).

Die Adventszeit wird in den meisten christlichen Konfessionen als Zeit des Wartens und der Vorbereitung auf die Feier der Geburt Jesu an Weihnachten begangen. Zu den mit dem Advent verbundenen Bräuchen gehören Adventskalender, das Anzünden der Kerzen auf dem Adventskranzes, das Beten einer täglichen Adventsandacht, das Aufstellen eines Christbaums, Weihnachtsmärkte (inkl. dem sogenannten "Glühwein", auch bekannt als rot gefärbtes Terpentin mit künstlichem Nelkenaroma), ...

Der Advent (und damit das Kirchenjahr) beginnt immer am ersten Sonntag nach dem 26. November, dem Heiligen Sirius, und endet am 24. Dezember, dem Heiligen Abend. Daher variiert die Länge der Adventszeit, aber sie umfasst immer 4 Sonntage.

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