GedichtGedichte

Das Gedicht „Der Osterhase“ stammt aus der Feder von Karl Rudolf Hagenbach.

Der Has, der Has, der Hase,
Hat uns gelegt im Grase
Viel Eilein, gelb und rot,
Will hinter Stauden und Hecken
Er eilig sich verstecken,
So hat es keine Not,
Wir suchen ihn im Grase,
Da liegt er schon, der Hase.

Auf bunten grünen Matten
Guckt er aus jungem Schatten
Des Blütenbaums hervor,
Hier bei den Tulpenbeeten,
Dort hinter den Staketen,
Bei’m hohen Gartenthor,
O kommt, o kommt zu schauen,
Die bunten, die grünen, die blauen.

Im jungen Tannenwuchse,
Im hohen, schlanken Buchse,
Dort bei dem Veilchenstrauch,
Hier in dem weichen Moose,
Links vor der Maienrose
Liegt gar ein schönes auch,
Drei, vier, fünf, sechs dahinten
Dicht bei den Hyazinthen.

Gefunden sind nun alle,
„Daß kein’s zur Erde falle,
Nehmt Kinder! euch in Acht;
Denn wenn zerbricht die Schale,
Seid ihr mit einem Male
Um alle Lust gebracht,
Drum legt sie sacht ins Bettchen,
Ins weiche Eierkrättchen.“

Zu süßen Osterfladen
Sind wir nun eingeladen,
Schon ist das Mahl bereit,
Da lassen wir uns schmecken
Die Fladen und die Wecken
In aller Herrlichkeit:
Vivat die Osterfeier,
Die Fladen und die Eier!

 

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Anmerkung: Der Osterhase ist eine volkstümliche Figur und in vielen nordeuropäischen Ländern ein Symbol des Frühlings. Er wird als Hase dargestellt, der Kleidung trägt und Ostereier in der Hand hält (oder in einem Korb deponiert).
Seine Ursprünge liegen im lutherischen Deutschland, wo er nach dem Brauch die Rolle eines Richters spielte und das Verhalten der kleinen Kinder zu Beginn des Osterfestes beurteilte. Zusätzlich zu den Eiern hielt er oft Süßigkeiten in der Hand und brachte Spielzeug in die Häuser der kleinen Kinder, ein Brauch, der dem des Weihnachtsmanns ähnelt.

 

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