Das Gedicht „An den Heiligen Geist“ stammt aus der Feder von Andreas Gryphius.
Ich schmacht, o Lebenslust! Erquicke mein Gemüt!
Ich brenn, o süßer Tau! Befeuchte meine Glieder!
Ich zag, o höchste Freud! Komm du mit Trost hernieder!
Ich gleite, treue Stärk! Befeste meinen Schritt!
Man haßt mich; bleib mein Freund! O unverfälschte Güt!
Ich Schlummer; lichte Flamm! Strahl auf mein' Augenlider!
Bleib du mein Gast und Wirt! Mir ist die Welt zuwider.
Ich seufz, erhöre mich! und gib mir, was ich bitt!
Ich irre; führe mich, Verstand! auf rechte Wege!
Ich zweifel; Wahrheit! Steh mit deiner Weisheit bei!
Ich diene; Freiheit! Reiß die harten Band entzwei!
Ich zitter; Schutz! Halt auf des Himmels Donnerschläge!
Ich schwind; o Ewigkeit! Erhalte für und für!
O Leben aller Ding! Ich sterbe, leb in mir!
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