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Das Gedicht „Weihnachtsgebäck“ stammt aus der Feder von Isabella Braun.

Weinbeer, Mandeln, Sultaninen,
süße Feigen und Rosinen,
welsche Nüsse - fein geschnitten,
Zitronat auch - muß ich bitten! -

Birnenschnitze doch zumeist
und dazu den Kirschengeist;
wohl geknetet mit der Hand
alles tüchtig durcheinander
und darüber Teig gewoben -
wirklich, das muß ich mir loben!

Solch ein Brot kann's nur im Leben
jedesmal zur Weihnacht geben!
Eier, Zucker und viel Butter
schaumig rührt die liebe Mutter;
kommt am Schluß das Mehl daran,
fangen wir zu helfen an.

In den Teig so glatt und fein
stechen unsre Formen ein:
Herzen, Vögel, Kleeblatt, Kreise -
braune Plätzchen, gelbe, weiße
sieht man bald - welch ein Vergnügen -
auf dem Blech im Ofen liegen.
Knusprig kommen sie heraus,
duften durch das ganze Haus.

Solchen Duft kann's nur im Leben
jedesmal zur Weihnacht geben!

Hintergrund

Isabella Braun (1815 - 1886) war eine deutsche Jugendbuchautorin. Sie wurde durch ihren zahlreichen Erzählungen, Gedichte und Theaterstücken zu einer der beliebtesten Schriftstellerinnen im 19. Jahrhundert. Ihr Verdienst war es, der Jugendliteratur in der Öffentlichkeit zu Bedeutung verholfen zu haben.

Isabella Brauns erstes Werk, "Bilder aus der Natur", erschien 1849. In den folgenden Jahren veröffentlichte sie zahlreiche weitere Werke. 1854 lässt sie sich in München nieder, wo sie die Zeitschrift "Jugendblätter" veröffentlichte.

Isabella Braun ist eine der ersten Personen, die die "Ludwig-Medaille für Kunst und Wissenschaft" erhielt. Diese Auszeichnung wurde von dem bayrischen König Ludwig II. (einziger "Bewohner" von Schloss Neuschwanstein) verliehen.

 

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