Das Gedicht „Vollmondnacht“ stammt aus der Feder von Johann Wolfgang von Goethe.
Herrin, sag,was heißt das Flüstern?
Was bewegt dir leis die Lippen?
Lispelst immer vor dich hin,
Lieblicher als Weines Nippen!
Denkst du, deinen Mundgeschwistern
Noch ein Pärchen herzuziehn?
»Ich will küssen! Küssen! sagt ich.«
Schau! Im zweifelhaften Dunkel
Glühen blühend alle Zweige,
Nieder spielet Stern auf Stern;
Und smaragden durchs Gesträuche
Tausendfältiger Karfunkel:
Doch dein Geist ist allem fern.
»Ich will küssen! Küssen! sagt ich.«
Dein Geliebter, fern, erprobet
Gleicherweis im Sauersüßen,
Fühlt ein unglückselges Glück.
Euch im Vollmond zu begrüßen,
Habt ihr heilig angelobet;
Dieses ist der Augenblick.
»Ich will küssen! Küssen! sag ich.«
Siehe auch das Gedicht Dem aufgehenden Vollmonde von Johann Wolfgang von Goethe
Weitere gute Gedichte des Autors Johann Wolfgang von Goethe.
Weitere schöne Gedichte zum Thema "Mond":
- Der Mond — Morgenstern
- Mondlicht — Storm
- Vollmondnacht — Goethe
- Wir wollen, wenn es wieder Mondnacht wird — Rilke
- Der Mond kommt still gegangen — Geibel
- Leise, Peterle, leise // Der Mond geht auf die Reise — Dehmel
Gedichte
Impressum
Datenschutz