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Das Gedicht „Rastlose Liebe“ stammt aus der Feder von Johann Wolfgang von Goethe.

Dem Schnee, dem Regen,
Dem Wind entgegen,
Im Dampf der Klüfte,
Durch Nebeldüfte,
Immer zu! Immer zu!
Ohne Rast und Ruh!

Lieber durch Leiden
Möcht ich mich schlagen,
Als so viel Freuden
Des Lebens ertragen.
Alle das Neigen
Von Herzen zu Herzen,
Ach, wie so eigen
Schaffet das Schmerzen!

Wie - soll ich fliehen?
Wälderwärts ziehen?
Alles vergebens!
Krone des Lebens,
Glück ohne Ruh,
Liebe, bist du!

Analyse

Das Gedicht "Rastlose Liebe" (1776; Epoche des Sturm und Drang) besteht aus 3 Strophen mit je 6, 8, 6 Versen. Das Metrum der ersten Strophe ist ein zweihebigen Jambus mit überwiegend weiblichen Kadenzen. In der zweiten und dritten Strophe wird dann ein Daktylus verwendet mit einer betonten Silbe gefolgt von zwei unbetonten Silben.
In Strophe eins und drei werden Paarreime verwendet. Allerdings unterbricht der Kreuzreim in Strophe zwei dieses Reimschema.

Inhalt/Zusammenfassung

Das Gedicht thematisiert die überwältigende und oft widersprüchliche Kraft der Liebe, die gleichzeitig Glück und Schmerz bringt. Das lyrische Ich eilt rastlos durch die Natur und spürt den Schmerz der Liebe, die es allerdings gleichzeitig als die „Krone des Lebens“ preist. Das Gedicht ist ein typisches Beispiel für die Erlebnislyrik des Sturm und Drang.

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