Das Gedicht „Ostern“ stammt aus der Feder von Ferdinand von Saar.
Ja, der Winter ging zur Neige,
holder Frühling kommt herbei,
Lieblich schwanken Birkenzweige,
und es glänzt das rote Ei.
Schimmernd wehn die Kirchenfahnen
bei der Glocken Feierklang,
und auf oft betretnen Bahnen
nimmt der Umzug seinen Gang.
Nach dem dumpfen Grabchorale
tönt das Auferstehungslied,
und empor im Himmelsstrahle schwebt er,
der am Kreuz verschied.
So zum schönsten der Symbole
wird das frohe Osterfest,
daß der Mensch sich Glauben hole,
wenn ihn Mut und Kraft verläßt.
Jedes Herz, das Leid getroffen,
fühlt von Anfang sich durchweht,
daß sein Sehnen und sein Hoffen
immer wieder aufersteht.
Weitere gute Gedichte des Autors Ferdinand von Saar.
Bekannte Gedichte zum Thema "Ostern":
- Osterspaziergang — Goethe
- Ostern — Arnim
- Has, Has, Osterhas — Dehmel
- Ostern — Eichendorff
- Ostergedicht — Ringelnatz
- Ostern — Saar
- Am dritten Sonntage nach Ostern — Droste-Hülshoff