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Das Gedicht „Herbstlied“ stammt aus der Feder von Paul Verlaine.

Schluchzen so lang,
So ewig bang -
Herbstgeigen,
Rührt an mein Herz
Mit dunklem Schmerz -
Schweigen.

Alles erstickt,
So bleich bedrückt
Schlägt die Stund’,
Tauchen mir auf
Tage wie Rauch,
Weint mein Mund,

Ich geh’ geschwind,
mich trägt der Wind,
Müd und matt,
Lullt er mich ein
Ganz so wie ein
Totes Blatt.

Anmerkung: Gedicht "Chanson d'automne" von Paul Verlaine (1844 - 1896; ein französischer Lyriker des Symbolismus); von Selma Meerbaum-Eisinger aus dem Französischen übersetzt.

Herbstlied

Seufzer gleiten
Die saiten
Des herbsts entlang
Treffen mein herz
Mit einem schmerz
Dumpf und bang.

Beim glockenschlag
Denk ich zag
Und voll peinen
An die zeit
Die nun schon weit
Und muss weinen.

Im bösen winde
Geh ich und finde
Keine statt…
Treibe fort
Bald da bald dort –
Ein welkes blatt.

Nachdichtung von Stefan George

Chanson d’automne

Les sanglots longs
Des violons
De l’automne
Blessent mon coeur
D’une langueur
Monotone.

Tout suffocant
Et blême, quand
Sonne l’heure,
Je me souviens
Des jours anciens
Et je pleure

Et je m’en vais
Au vent mauvais
Qui m’emporte
Deçà, delà,
Pareil à la
Feuille morte.

Paul Verlaine

 

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