Das Gedicht „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ stammt aus der Feder von Hoffmann von Fallersleben.
Original
Morgen kommt der Weihnachtsmann,
Kommt mit seinen Gaben.
Trommel, Pfeifen und Gewehr,
Fahn und Sabel und noch mehr,
Ja, ein ganzes Kriegesheer
Möcht ich gerne haben!
Bring uns, lieber Weihnachtsmann,
Bring auch morgen, bringe
Musketier und Grenadier,
Zottelbär und Panthertier,
Roß und Esel, Schaf und Stier,
Lauter schöne Dinge!
Doch du weißt ja unsern Wunsch,
Kennst ja unsre Herzen.
Kinder, Vater und Mama,
Auch sogar der Großpapa,
Alle, alle sind wir da,
Warten dein mit Schmerzen.
Die Originalfassung des Liedes besteht aus 3 Strophen. Der Text von Fallersleben handelt von den Wünschen eines Kindes, das sich die recht martialischen Geschenke vorstellt, die ihm der Weihnachtsmann bringen wird.
Umdichtung
Morgen kommt der Weihnachtsmann,
kommt mit seinen Gaben
Bunte Lichter, Silberzier,
Kind und Krippe, Schaf und Stier,
Zottelbär und Panthertier
möchte ich gerne haben.
Bring uns, lieber Weihnachtsmann,
bring auch morgen, bringe
eine schöne Eisenbahn,
Bauernhof mit Huhn und Hahn,
einen Pfefferkuchenmann,
lauter schöne Dinge.
Doch du weißt ja uns’ren Wunsch,
kennst ja unsre Herzen
Kinder, Vater und Mama,
auch sogar der Großpapa,
alle, alle sind wir da,
warten dein mit Schmerzen.
Das Lied erlangte nach dem Zweiten Weltkrieg wieder an Popularität, insbesondere nach der Veröffentlichung einer überarbeiteten Fassung des Textes durch Hilger Schallehn (1936 - 2000), der den Text von der militärischen Terminologie befreite.
Siehe auch das Gedicht Morgen, Kinder, wird’s was geben von Karl Friedrich Splittegarb.
Hintergrund
Den Text wurde Fallersleben ursprünglich unter dem Titel "Der Weihnachtsmann" verfasst. Er erschien erstmals gedruckt unter dem Titel "Weihnachtslied" in Adelbert von Chamissos "Deutscher Musenalmanach für das Jahr 1837". Die verwendete Melodie von Ernst Heinrich Leopold Richter konnte sich nicht durchsetzten.
Das Lied wurde populär durch die Verwendung der Melodie des französischen Volkslied "Ah! vous dirai-je, maman" auf dem auch das englische Wiegenlied "Twinkle, Twinkle, Little Star" beruht - und das aufgrund seiner Einfachheit. Wolfgang Amadeus Mozart verwendete die Melodie als Grundlage seiner Klaviervariationen KV 265.
Das Stück erfreute sich bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts großer Beliebtheit und erschien unter anderem in einigen Schulbüchern, darunter in „Lieder für Kinder, 1.–3. Schuljahr“, das 1912 veröffentlicht wurde. Danach nahm seine Popularität ab, vermutlich aufgrund der Verwendung von Referenzen zum Kriegsspielzeug im Text.
Weitere gute Gedichte des Autors Hoffmann von Fallersleben.
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