GedichtGedichte

Das Gedicht „Sie sagt im Gehen“ stammt aus der Feder von Rudolf Borchardt.

Nur dort die Wiese noch,
  Dahinter den Steg!
Lieber Himmel, daure doch
  Nur aus für einen Weg!

Sagen, was mich drängt, zu gehen
  Noch zu gehn, ist bald geschehen:
Wir gehn Hand in Händen
  Und grade soll sichs enden.

Andre Tage werden sein ?
  Lieber Mond, du wirst sie bringen;
Lieber Wind, nur diesen rein
  Laß zu Ende mir gelingen.

Schütte deine Wolke fern,
  Lieber Wind, verzieh!
Für Lupin und für Luzern
  Brauchts Regen dort wie hie,

Aber dort dauerts,
  — Scheints oder schauerts —
Weil alles hier zu Ende ist.
  Lieber Himmel, gönn die Frist!

Liebe Wolke, regne nicht,
  Laß scheinen, laß scheinen.
Laß dem Abende sein Licht,
  Wir haben nur den einen,

Einen einzigen ganz und gar ?
  — Verhalte den Flug! —
Atemzug, Atemzug,
  Daure mir ein Jahr!

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