GedichtGedichte

Das Gedicht „Schlaflied“ stammt aus der Feder von H. Lejwik.

Leg den Kopf auf meine Knie,
so ist es gut liegen.
Kleine Kinder schlafen schon,
große muß man wiegen.

Kinder haben Spielzeug viel,
spielen wann sie wollen.
Große sind sich selbst zum Spiel,
müssen ewig wollen.

Mußt nicht fürchten, ich bin da,
werd' dich nicht verstoßen.
Hast heut schon genug geweint,
ganz wie alle Großen.

Hast geweint und hast geklagt,
nun will ich dich wiegen.
Leg den Kopf auf meine Knie -
so ist es gut liegen.

Aus dem Jiddischen ins Deutsche übersetzt von Selma Meerbaum-Eisinger.

Anmerkung: H. Leivick (Pseudonym von Leivick Halpern, 1888 – 1962) war ein jiddischsprachiger Schriftsteller, bekannt ist er für sein Werk „Der Golem, ein dramatisches Poem in acht Szenen“ (1921). Er schrieb auch viele hochpolitische und realistische Theaterstücke.
Er gehörte der Dichtergruppe Di Yunge an. Er nahm das Pseudonym Leivick an, um nicht mit Moyshe-Leyb Halpern, einem anderen prominenten jiddischen Dichter, verwechselt zu werden.

 

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