Das Gedicht „Olevano“ stammt aus der Feder von Ludwig Tieck.
Müde bin ich angelangt,
In diese Bergeinsamkeit,
Umstarrt von nahen und fernen Felsen,
Vor mir die dunkle kleine Stadt,
Drüben am zackigen Gipfel
Hängend die Burg.
Und der Vollmond
Leuchtet vom klaren Himmel,
Und wie ich schlummre,
Tönt helles Gelächter
Und Ton von Zittern
Und tanzendes Gaukeln
In meinen Schlaf,
Vom Vorsaal herüber.
So weich, so warm, so hell
War noch keine Sommernacht,
Kein Schlummer so süß,
Keine Störung des Schlafes
Je so erfreulich,
Denn wie ich das Auge
Matt halb öffne
Stralt im Glanz das Gebirge,
Der Mond vom reinen Himmel,
Der Scherz der Mädchen und Freunde,
Und lächelnd schlummr′ ich wieder ein.
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