Das Gedicht „Passion. Aschermittwoch.“ stammt aus der Feder von Julie Hausmann.
Sei still, mein Herz, in diesen stillen Tage»,
Da jede gläub'ge Seel' in Andacht glüht
Und mit dem Herrn im Geist die Straße zieht,
Auf welcher Er Sein Kreuz für uns getragen.
Es gehet durch die Luft ein leises Klagen,
Wir lauschen schweigend, was da soll geschehn,
Bis wir Zuletzt mit tiefem Staunen sehn,
Wie Er, der Heil'ge, wird ans Kreuz geschlagen.
Aus jenem Hügel dort, auf Golgatha,
Da fallen alle Frommen betend nieder,
Da war's, wo einst die größte Tat geschah.
Es kommt ein Tag nach tiefem Todesschmerz,
Danu klingen überall die Osterlieder:
Danu sing' auch du aufs Neu', erlöstes Herz!
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Hintergrund
Mit dem Aschermittwoch (lateinisch Feria quarta cinerum, ‚vierter Tag (= Mittwoch) der Asche‘ oder Dies cinerum, ‚Tag der Asche‘) beginnt in der Westkirche seit dem Pontifikat Gregors des Großen (um 540 - 604) die vierzigtägige Fastenzeit.
Die Bezeichnung Aschermittwoch kommt von dem Brauch, an diesem Tag im Gottesdienst die Asche der verbrannten Palmzweige des Vorjahres zu weihen und die Gläubigen mit einem Kreuz aus dieser Asche zu bezeichnen. Die Aschenweihe und der Empfang des Aschenkreuzes (auch Aschekreuzes) gehören zu den heilswirksamen Zeichen, den Sakramentalien.
Die Fastenzeit soll an die 40 Tage erinnern, die Jesus Christus fastend und betend in der Wüste verbrachte (Mt 4,2 EU), und auf Ostern vorbereiten. Die Ostkirche kennt keinen Aschermittwoch, weil ihre Fastenzeit bereits am Sonntagabend der siebten Woche vor Ostern beginnt.