GedichtGedichte

Das Gedicht „Neuer Frühling“ stammt aus der Feder von Otto Roquette.

Neuer Frühling ist gekommen,
neues Laub und Sonnenschein,
jedes Ohr hat ihn vernommen,
jedes Auge saugt ihn ein.
Und das ist ein Blühn und Sprießen,
Waldesduften, Quellenfließen,
und die Brust wird wieder weit,
Frühling, Frühling, goldne Zeit!

Von dem Felsen in die Weite
fliege hin, mein Frühlingssang,
über Ströme und Gebreite,
durch Gebirg und Blütenhang!
Darf nicht wandern, muß ja bleiben
ob's mich ziehn auch will und treiben,
doch so weit mein Himmel blau't
singen, singen will ich laut!

Wie die Welt auch wechselnd gehe,
wie das Schicksal auch mich treibt,
komme Glück und komme Wehe,
wenn nur Eines mir verbleibt:
fester Muh der freien Seele
und die freudge Liederkehle,
Lebenslust und Lebensdrang,
goldnes Leben im Gesang!

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