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Das Gedicht „Lied des Harfners“ stammt aus der Feder von Johann Wolfgang von Goethe.

Wer nie sein Brot mit Tränen aß,
Wer nie die kummervollen Nächte
Auf seinem Bette weinend saß,
Der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte.

Ihr führt ins Leben uns hinein,
Ihr lasst den Armen schuldig werden,
Dann überlasst ihr ihn der Pein:
Denn alle Schuld rächt sich auf Erden.

Ihm färbt der Morgensonne Licht
Den reinen Horizont mit Flammen,
Und über seinem schuldigen Haupte bricht
Das schöne Bild der ganzen Welt zusammen.

Anmerkung: Das Gedicht „Lied des Harfners“ stammt aus Goethes Roman "Wilhelm Meisters Lehrjahre" und wurde von vielen Komponisten, darunter Schubert, Schumann und Liszt, vertont. Es kann als eine Redewendung verstanden werden, die bedeutet, dass jemand ohne Leid und Erfahrung des Lebens die höheren Mächte nicht versteht, wie der Film "Accattone – Wer nie sein Brot mit Tränen aß" (1961) von Pier Paolo Pasolini zeigt.

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