Das Gedicht „Die Mutter bei der Wiege“ stammt aus der Feder von Matthias Claudius.
Schlaf, süßer Knabe, süß und mild!
Du, deines Vaters Ebenbild!
Das bist du; zwar dein Vater spricht,
Du habest seine Nase nicht.
Nur eben itzo war er hier
Und sah dir ins Gesicht
Und sprach: Viel hat er zwar von mir,
Doch meine Nase nicht.
Mich dünkt es selbst, sie ist zu klein,
Doch muß es seine Nase sein;
Denn wenns nicht seine Nase war,
Wo hättst du denn die Nase her?
Schlaf, Knabe, was dein Vater spricht,
Spricht er wohl nur im Scherz;
Hab immer seine Nase nicht
Und habe nur sein Herz!
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